Mikrofone
Bändchen
Unser Verleihsortiment an Bändchenmikrofonen ist sehr vielfältig. Obwohl (oder weil) das Wandlerprinzip dieses Mikrofontyps sehr einfach ist, haben Hersteller im Laufe der Jahrzehnte sehr verschiedenartige Konstruktionslösungen gefunden. Deshalb variieren Bändchenmikrofone erheblich in der Größe, im Gehäusedesign, in der Beschaffenheit des Magneten, in der Länge und Prägung des Bändchens und nicht zuletzt in ihren klanglichen Eigenschaften.
Das RCA 44BX ist das bis heute wohl berühmteste amerikanische Mikrofon und zusammen mit seinen Vorgängermodellen der Urtyp des Achterbändchenmikrofons. Insbesondere vor Blasinstrumenten und dem Schlagzeug macht es eine exzellente Figur. Bei Gesangsaufnahmen kann das RCA 44BX seine charakterstarken Übertragungseigenschaften ebenfalls voll ausspielen.
Das französische Melodium 42B ist ein früher Nachbau der RCA-Achterbändchenmikrofone und bewegt sich auf demselben hohen klanglichen Niveau wie seine amerikanischen Vorbilder. Es wird daher auch vor den gleichen Quellen eingesetzt. Welches der beiden man bevorzugt, ist letztlich Geschmacksache. Das Melodium 42B ist etwas kerniger, das RCA 44BX etwas runder im Klangbild.
Für Overhead-Aufnahmen werden regelmäßig Coles 4038 gemietet. Dieses Mikrofon ist mit seinem unverwechselbar wuchtigen, voluminösen Sound seit Jahrzehnten zu Recht ein internationaler Standard für diese Anwendung geworden. Sein Frequenzgang ist zwischen 150 Hz und 9 kHz praktisch linear, Ergebnis einer jahrelangen Forschungsarbeit bei der BBC in der ersten Hälfte der 1950er Jahre.
Das Royer R-121 wiederum hat sich in den letzten zwanzig Jahren zum unangefochtenen Bändchenstandard für die Gitarren-Amp-Abnahme entwickelt. Überdies ist es ebenfalls für das Recording von Bläsern hervorragend geeignet. All diese Bändchenmikrofone arbeiten mit Achtercharakteristik.
Wenn eine unidirektionale Richtwirkung gefordert ist, empfiehlt sich das Beyerdynamic M160. Mit seiner Hypernieren-Charakteristik blendet es Umgebungsgeräusche weitgehend aus. Das M160 wird – wie das Royer R-121 – häufig vorm Gitarren-Amp positioniert. Das Spitzenmodell der Beyerdynamic-Bändchen, das M360 (Niere), fällt insbesondere durch ein bemerkenswertes Top End auf, das eher dem eines Kondensatormikrofons ähnelt. Damit qualifiziert es sich auch für Gesangsaufnahmen. Wer allerdings einen bändchentypischen Vocal-Sound im Stile z. B. klassischer Jazzaufnahmen anstrebt, sollte eher zum RCA 44BX oder zum Melodium 42B greifen. Ebenfalls eine einseitige Richtcharakteristik hat das älteste und schwerste Mikrofon unseres Sortiments, das Siemens Ela M25. Dank seines großen Ringmagneten ist es es unser Bändchenmikrofon mit dem höchsten Ausgangspegel. Allen drei einseitig gerichteten Modellen gemein ist ein geringerer Nahbesprechungseffekt als bei den oben genannten Achtermikrofonen.
Ein klanglich sehr überzeugendes Stereobändchen ist das Bang & Olufsen BM5, das von dem Bändchenspezialisten Stewart Tavener (Xaudia) vortrefflich überholt wurde. Für das Recording von Streicher- oder Bläserensembles in Blumlein-Stereofonie liefert es erstklassige Ergebnisse. Eine weitere, sehr kompakte Lösung für Stereoaufnahmen bieten die Beyerdynamic-Bändchen M130 und M160. Mit Hilfe des von uns mitgelieferten Stereo-Clips lässt sich schnell M/S-Stereofonie realisieren.